Sonntag, 11. April 2010

Der Baldeneysee in Essen


Rudern, 
Segeln, Inline-Skaten, nette Biergärten oder Mottoradtreff - der 
Baldeneysee in Essen 

75 Jahre Baldeneysee











Beliebter Treffpunkt im Ruhrgebiet 



Der Baldeneysee ist ein Stausee mit einer Länge von knapp 8 km und einem gut ausgebauten und asphaltiertem Fuß- und Radweg mit einer Länge von insgesamt gut 30 km. Im Süden der Stadt Essen, im schiffbaren Bereich der Ruhr, liegt er. Sein Stauinhalt betrug bei der Fertigstellung rd. 8,3  Mio. m³.  


Nach ersten Planungen im Jahr 1920 entstand durch den Geschäftsführer des Ruhrverbandes Karl Immhoff  [der vorhatte mehrere Stauwerke zu bauen ] und der Stadt Essen zwischen Juli 1929 und März 1933 in Werden eine neue Ruhr-Stauwehr. Der Name Baldeneysee stammt daher, dass erste Planungen das Stauwehr in Höhe des Schlosses Baldeney im Ortsteil Baldeney vorsahen.


Es war als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Tausende von Arbeitslosen im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes gedacht. Die Arbeiter waren oft nur mit primitivsten Werkzeugen ausgerüstet und verdienten zwischen einer und 1,80 Reichsmark. Zusätzlich gab es für die Arbeiter eine warme Mahlzeit am Tag. 

Als Absatzbecken für Schwebstoffe gedacht, sollte es der Reinerhaltung des Flusses durch Sedimentation und Abbau von Verunreinigungen durch Mikroorganismen dienen. Diese Aufgabe übernimmt der See zwar heute noch, dennoch dient er heute in erster Linie den zahlreichen Kläranlagen zur Gewinnung von Trinkwasser. 

Im März 1933 war das Bauwerk soweit fertig, dass die Ruhr probeweise aufgestaut werden konnte. Es ergaben sich keine größeren Probleme, sodass schon im Juni des selben Jahres die ersten Ausflugsschiffe auf dem See fuhren. 

Am 1. Mai 1933 nahm die Weiße Flotte Baldeney, damals Verkehrsgesellschaft Baldeney, den Betrieb auf. Es gab drei Fähren für die Überquerung des Sees sowie drei Schiffe für Rundfahrten. Im ersten Jahr wurden eine halbe Million Fahrgäste gezählt. Eine neue Schleuse wurde im Stauwehr für Ausflugsschiffe und Freizeitkapitäne errichtet. Diese verkehren heute noch in den Sommermonaten nach Fahrplan zwischen dem Stauwehr in Werden und der ehemaligen Eisenbahnbrücke, die Heisingen mit Kupferdreh verbindet.

Die Schiffe der Weißen Flotte fahren unterschiedliche Anlegestellen an. Die Schiffe sind bewirtschaftet und bieten Kaffee und Kuchen sowie weitere Erfrischungen an Bord. Eine Anlegestelle befindet sich unterhalb der Villa Hügel und ein weiterer an Haus Scheppen. Hier befindet sich neben einem Yachthafen auch ein Campingplatz und der beliebte Motorradtreff am Baldeneysee. Cafes und Restaurants laden nach einer Schifftour oder einem Spaziergang, zum verweilen ein.

Im Mai 1933 begann auch das Kraftwerk im Stauwehr seinen Dienst. Es wird dort bis heute noch Elektrizität produziert.

Heute ist der Baldeneysee eines der beliebtesten Naherholungsgebiete im Essener Süden. Es ist ein Wassersportparadies und Naherholungsgebiet für Ausflügler aus der ganzen Region.

Am Baldeneysee befindet sich eine Regattastrecke des Ruder- und Kanusports, auf der jährlich Wettkämpfe und Meisterschaften ausgetragen werden. Eine Zuschauertribüne bietet eine gute Sicht auf die Wettkampfstrecke. Hier liegt auch das Landesleistungszentrum für den Kanurennsport. Rund um den Baldeneysee finden sich weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugziele wie u.a. die Villa Hügel, das Vogelschutzgebiet Heisinger Aue, Haus Scheppen und die Hespertalbahn.

Die Fuß- und Radwege rund um den See haben eine Länge von ca. 14 Kilometern. Im Sommer sind diese Wege sehr beliebt, und daher auch oft voll von Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern. Hier findet seit 1963 auch der Marathon "Rund um den Baldeneysee" statt.
An den Hängen liegen die Villa Hügel, die Ruine Neue Isenburg und der Aussichtspunkt Korte-Klippe. Auch findet sich am Ufer ein gut erhaltener Förderturm der Zeche "Karl Funke". Der Baldeneysee ist einer von insgesamt fünf Ruhrstauseen.
Zahlreiche Sehenswürdigkeiten finden sich rund um den Baldeneysee, wie etwa die ehemalige Residenz der Familie Krupp, die Villa Hügel. Die Ruine der Neu-Isenburg oder die Strecke der Hespertalbahn, auf der heute noch mit historischen Dampfloks gefahren wird. 

Am Nordufer eröffnete 1937 das Freibad Baldeney. Es diente bis 1984 als Freibad mit einem Schwimmerbecken, zwei Nichtschwimmerbecken und einem abgegrenzten, im Baldeneysee befindlichen Sprungbecken mit Sprungturm. Weil die Sanierungskosten für das inzwischen marode Bad zu hoch waren, wurden 1984 alle Schwimmbecken geleert und das Freibad geschlossen.

1985 wurde das vormalige Bad als trocken gelegtes Licht- und Luftbad wiedereröffnet. In diesem Jahr wurde das Sonnen oben ohne erlaubt. 1997 wurde der Sprungturm abgerissen; aus den sandgefüllten Schwimmbecken wurden Volleyballfelder. 2005 übernahm die Seaside Beach Club GmbH das Areal mit neuem Konzept.

Die Kronenhöhe von der Sohle des Gewässers unterhalb des Absperrbauwerkes gemessen beträgt 9,70 m, der Stauraum fasst 8,5 Millionen m³.

1981, nach knapp 50 Jahren Betriebszeit, betrug sein Inhalt nur noch 6,5 Mio. m³, obwohl sich durch bergbaubedingte Senkungen der Sohle sein Volumen im Laufe der Zeit etwas vergrößert hatte. Bereits 1968 wurde daher mit neuen Planungsarbeiten zur Ausbaggerung des Sees begonnen. Die Ausbaggerung begann im April 1983 und wurde im Mai 1984 abgeschlossen. Insgesamt wurden 1,1 Mio. m³ Sedimente mit einem Spülbagger aus dem See entfernt, über Rohrleitungen 7 km weit transportiert und in den Spülfeldern abgelagert. Nach der Ausbaggerung besaß der Baldeneysee wieder einen Inhalt von 7,6 Mio. m³.


Fläche: 2,64 km²   Mittlere Tiefe: 3,14 m   Zufluss: Ruhr   Abfluss: Ruhr 

Höhe über NN: 52 m   Koordinaten:51° 24′ N, 07° 03′ O51° 24′ N, 07° 03′O


Anreise:
In unmittelbarer Nähe S-Bahnanschluss [S6] Haltestelle "Villa Hügel" zum Messezentrum Essen mit Gruga - Park und Einkaufsstraßen oder zur Altstadt nach Düsseldorf sowie Hügelpark mit Villa Hügel und Anlegestellen der Rundfahrtenboote auf dem Baldeneysee. 



Webcam zum Baldeneysee

http://www.sks-essen.de/START.html





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